Die Frau im Spiegel

 

Augen aus dem Spiegel schauen
wohl vertraut in mein Gesicht.
Kann ich meinem Anblick trauen?
Bin ich du und du bist ich?

Du bist die, die mich geboren
und geliebt vor langer Zeit.
Ich bin die, die dich verloren,
damals war ich nicht so weit.

Sieh mich an mit deinen Augen,
sag, erkennst du jetzt dein Kind?
Manchmal kann ich es nicht glauben,
Falten kamen mit dem Wind.

Ich steh’ fest in meinem Leben,
mittendrin, wie damals du.
Freunde hat es mir gegeben
und den Mann zum Glück dazu.

Hab’ viel von der Welt gesehen.
Ach, du fragst nach Angst und Pein?
Sah sie kommen und auch gehen.
Wie es war, so sollt’ es sein.

Wird die Trauer jemals enden?
Und was bleibt in Ewigkeit?
Liegt das Glück in meinen Händen?
Gibt es Liebe ohne Leid?

Niemand kann das wirklich wissen,
nicht im Jenseits oder Hier.
Immer werd’ ich dich vermissen,
denn du bist ein Teil von mir.