Herbst

Alle Gedichte © Anita Hasel


Schön, den Sommer noch zu spüren und sich dabei auf den Herbst zu freuen!

Kupferfarbenzeit

So weich
wie warme Kupferfarben
die im leichten Raschelwind
nach alten Weisen tanzend kreisen
als ging’ der Sommer nie vorbei

so froh
des Mutes guter Dinge
frei wie zarte Schmetterlinge
die an großen Rosengaben
leise zitternd sich erlaben

so erhaben
leuchtet weit das gold’ne Haar
hochbetagter Himmelsriesen
die auf immergrünen Wiesen
ihre Schatten fließen lassen

so gelassen
webt der Herbst
sein filigranes Blätterkleid
schon längst bereit
den letzten Samen zu verwehen

so besehen
ist es Pracht
vollendet eines Sommers Lauf
und steigt durch Nebenschwaden auf
um in Kupferfarben zu zergehen.


Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Reiz

Zwiebelkuchenträume

„Schon wieder Herbst“, sagst du schon wieder.

Der Herbst fährt Bäumen in die Glieder,
rauscht Blätterriesen durch die Bärte.
Die Sommerluft verwöhnte Erde
schmückt sich mit edlem Pergament.

Die warmen Farben sind jetzt Trend,
sie schimmern auf den Morgenweiden
mit Nüsternhauch und feinen Seiden,
die sanft der Sommerzeit entschweben,

zu einem sinnlichem Erleben
mit prallen Früchten, süßem Wein,
lädt uns der Herbst zum Schwelgen ein,
bei wahren Zwiebelkuchenträumen.

Das darfst du wirklich nicht versäumen!


… wenn Libellen träumen

Zeitsprung

Sieh’, im Herbstseerosenteich,
da schlummert der Libellenlaich,
träumt süß vom einem Trockenreich
mit Flügeln, zuckerwatteweich.
Ist er auch jetzt noch laichenbleich:
Für ihn ist’s Frühling

gleich!