Ein Böllerkrachen, Donnerschlag!
Erschreckt schau ich zur Tür.
Wer um die Zeit noch kommen mag?
Es war so friedlich hier.
Mit allem, was an Mut ich find’,
geh‘ ich zur Türe hin.
Gespenstisch heult der eis’ge Wind.
Es friert in meinem Sinn.
Da öffnet sich der Türe Schloss,
als ich den Schlüssel dreh‘.
Bin meine letzte Fassung los,
denn was ich vor mir seh‘
ist eines Jahres Dunkelheit.
Geliebt, zerstört, verlor’n.
Erschüttert und in Bitterkeit
ward Hass herauf beschwor’n.
Ich sehe Angst, Verzweiflung naht.
Zur Trauer sich gesellt
der Friede, er ist aufgebahrt.
Gewalt regiert die Welt.
Ein Mensch geht seinen letzten Gang,
gleichgültig sein Geleit.
Auf Mitleid wartet mancher lang‘,
es stirbt die Menschlichkeit.
Das ist zu viel, geh’ weg von mir!
Ich kann mich nicht mehr rühr’n.
Da tritt das Jahr durch meine Tür,
lässt mich die Sonne spür’n,
die über Dächern aufgetaucht
das neue Jahr erhellt.
Aus Tropfen, die vom Eis getaut,
erblüht die Farbenwelt.
Ich sehe Kraft, die Hoffnung birgt,
sie nimmt auch Angst in Kauf,
mit Trotz, der dennoch Gutes wirkt,
so geht der Plan nicht auf,
dass Terror Wut und Chaos sät.
Der Wille ist ein Stein.
Ein Mensch, der fest zum Frieden steht,
lässt nicht den Hass herein.
Kann ich das Neue vor mir seh’n,
seh‘ ich auch Licht vor mir.
Das Dunkle und der Schmerz vergeh‘n.
Das neue Jahr bleibt hier.