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Achtsamkeit

Den Moment einfangen – mit Achtsamkeit!

Gefühle bleiben in Erinnerung!

Träume vergisst man schnell. Hast du schon mal einen Traum aufgeschrieben, direkt nach dem Aufwachen? Träume sind nicht nur voll von Bildern, sondern vor allem auch voll von Empfindungen. Wer sie aufschreibt, wird sich auch Jahre später daran erinnern, wenn er das Geschriebene wieder liest – vor allem daran, wie es sich im Traum angefühlt hat.

Die realen Ereignisse, besonders die banalen, vergisst man schnell. Hast du schon mal versucht, einen Moment festzuhalten? An viele Momente, vor allem die sehr emotionalen, erinnert man sich oft ein Leben lang. Aber wie wär’ es zum Beispiel mit einem schönen, lauen Frühlingstag, an dem nichts Besonderes geschieht? Doch der Moment verliert sich rasch, und auch der Frühling vergeht – und im Winter sehnt man sich nach dem nächsten Frühling, ohne sich wirklich daran erinnern zu können, wie sich der letzte Frühling angefühlt hat.


Das ist eben die Eigenschaft
der wahren Aufmerksamkeit,
das sie im Augenblick das Nichts
zu Allem macht.
(Goethe)


Den Moment einfangen

Doch du kannst den Moment festhalten. Mit Achtsamkeit. Wie? Ein guter Maler fängt den Moment und die Stimmung in seinem Gemälde ein. Doch du kannst es auch aufschreiben. Und zwar alles, was du in diesem Moment siehst, hörst, schmeckst und spürst. Einfach die Sinne öffnen, nur das Geschehen um dich herum beobachten, ohne eigene Wertung / Bewertung. Nur mal so, nur mal 10 Minuten: Was sehe ich? Wie sieht es aus? Was höre ich? Wie hört es sich an? Was spüre ich? Wie fühlt es sich an? … Dann leg’ das Papier weg und schau es dir nach einer längeren Zeit wieder an: Du wirst die Zeilen lesen, und du wirst dich genau an diesen Moment zurück erinnern. So banal er auch war, er ist ein Geschenk – wie jede Erinnerung, die in uns bleibt, uns bereichert.

Eingefangene Momente


Langeweile

Malende Künstler sind Menschen,
die eine lange Weile etwas malen.
Kunstliebhaber sind Menschen,
die eine lange Weile etwas betrachten.
Gemeinsam sind sie Langweiler,
die sich niemals langweilen!


Gedichte

  • Vertriebene Zeit

Müde noch, im Morgenmantel,
bin ich starr, vor Schrecken bleich.
Hör’ vom Crash am Börsenhandel,
Aktienkurse fallen gleich!
— weiterlesen —

  • Life is live (Im Sauseschritt ins Altersheim)

Life is live in meinem Leben,
vieles muss es mir noch geben,
auch wenn ich schon 50 bin.
Wo sind all die Ages hin?
— weiterlesen —

  • Moment, bleib mal da! (Die Gegenwart dauert nur drei Sekunden!)

Wieder ist der Tag ganz jung
und rüde, um mit kühlem Schwung
die müde, angestaubte Haut zu waschen.
— weiterlesen —

  • Das ewige Leben (Wie wäre es, wenn unser Leben ewig gut und schön bliebe?)

Ach du mein gelobtes Gestern!
Deine Schwestern
Liebe, Lachen, Leichtigkeit,
ließen mich verwaist zurück,
und mit dir ging auch mein Glück.
— weiterlesen —

  • Das Herz der Dinge
    (Mit Achtsamkeit und Fantasie das Leben mit allen Sinnen wahrnehmen: Ins Herz der Dinge sehen)

Wer geht den Dingen auf den Grund,
wo Zeit verweilt
im Schatten eines alten Baumes?
— weiterlesen —

  • Die Terminatorin (Im Büro von einem Termin zum anderen gejagt)

Termine machen uns viel Freude!
Da treffen sich so viele Leute
und alle zu der gleichen Stund´
und zu dem gleichen Thema gar!
Ja, ist denn das nicht wunderbar?
— weiterlesen —

Sommer-Gewitter

Grau senkt sich herab, lässt den heißen Tag immer dunkler werden. Elektrisches Licht erleuchtet allmählich die Fenster in den Häusern. Geduldig still wartet alles auf das Ende der Schwüle, das nun kurz bevorsteht. Weiterlesen

Ein Nachmittag im Mai

Der Wind ist warm. Er spielt mit den Zweigen und Blättern, die sich bewegen, als tanzen sie zu einer wild-fröhlichen Melodie. Die Schatten der Bäume spielen Fangen auf dem saftigen Grün des Rasens. Kinder lachen laut. Ein Windrad dreht sich schnell. Es knistert nach Sommer.

Der Himmel ist blau. Weit und leicht umspannt er die helle Welt. Blätter und Dachziegel glänzen und reflektieren das gleißende Licht.

Vögel zwitschern durcheinander – kreuz und quer klingen ihre unterschiedlichen Stimmen. Tauben locken ausdauernd mit ihren dunklen Rufen im Drei-Viertel-Takt.

Samenpollen beschneien die Stadt, schweben auf und ab, schwerelos, und fliegen mit dem Wind davon.

Nur Wollen, kein Müssen. Nur hier sitzen und das Wohlgefühl genießen. Das ist Mai.

© Anita Hasel